20.000 Pakete werden in zwei Wochen von rund 350 Freiwilligen mit Lebensmitteln gefüllt, die Hälfte ist bereits in sieben Sattelzügen unterwegs ins Kriegsgebiet. Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann, der ebenfalls gekommen war, um den Ehrenamtlichen zu danken, sieht gute Chancen, dass es bis Mittwoch geschafft ist.
Das Engagement zeige deutlich, wie betroffen die Menschen seien, sagte Genn. Er sei außerordentlich dankbar dafür, "wie aktiv Sie sind". Sehr betroffen sei er, dass der Patriarch von Moskau Putins Krieg noch unterstütze. "Er ist eine Schande für das Christentum", fand Münsters Bischof klare Worte: "Hier setzen wir einen Gegenpol." Er sei überzeugt, dass das Gute überleben werde. Dieser Krieg werde über Generationen Hass erzeugen, "aber Sie erzeugen Liebe." Geboren 1950 in einem kleinen Dorf erinnere er sich, dass ständig Kriegsgeschichten erzählt worden seien, sagte Felix Genn. Ihm sei klar geworden, dass das nie wieder passieren dürfe. Es nehme ihn unheimlich mit dass er es jetzt doch wieder erleben müsse.
"Es hilft anzupacken," betonte auch Lutz Stroetmann. Es sei ein kleiner Schritt darin nach vorn zu kommen. Gerne unterstützten er und sein Bruder die Hilfsaktion der Caritas. Bei der bundesweiten Suche nach einem Logistik-Unternehmen, dass innerhalb kürzester Zeit 150 Tonnen Lebensmittel verpacken und auf den Weg bringen könnte, war Caritas international nur in Münster bei Stroetmann fündig geworden.
Mit Kreativität und großem Engagement bauten die Mitarbeitenden in wenigen Tagen eine Packstraße auf. Heinz-Josef Kessmann dankte dafür besonders Marktleiter Yves Passlack, der unermüdlich dafür sorge, dass in jeder der beiden Schichten am Tag rund 1.000 Pakete befüllt werden können. Der Diözesancaritasdirektor zeichnete ihn dafür mit einer Ehrenurkunde der Caritas aus und überreichte ein Geschenk. "Auch wenn die Füße abends weh tun", mache er das gerne, weil er wisse wofür, sagte Passlack,
Die Caritas in Münster hat es für die Aktion übernommen, die Freiwilligen zu finden, die im Minutentakt die gefüllten Pakete auf Paletten stapeln. Von den sieben gestarteten Lkw waren am Freitag schon dre in Lwiw (Lemberg) angekommen, von wo aus die Pakete von der Caritas Ukraine weiter verteilt werden - unter anderem auch nach Butcha und Irpin. Erste Fotos, wie vom Krieg betroffene Menschen die Pakete erhalten, erreichten Caritas international am Donnerstag. Eines zeigt zwei Jungen in Butcha, die ein Paket auf ihr Fahrrad auf einer noch von Panzerketten gezeichneten Straße laden.
039-2022 (hgw) 9. April 2022