Bedarf sieht er durchaus: "Immer noch ist weitgehend unbekannt, dass Männer Opfer häuslicher Gewalt werden können." In der polizeilichen Statistik seien sie tatsächlich mit einem Anteil von 30 Prozent verzeichnet.
Angesichts dieser Größenordnung hält Rahner es für wichtig, den betroffenen Männern ein Hilfsangebot machen zu könnn. Maximal drei Monate können sie die vollmöblierte Wohnung nutzen. In dieser Zeit gelte es, nicht nur Schutz zu bieten, sondern auch die psychosoziale Lage zu stabilisieren und "gemeinsam mit den Männern eine Perspektive für die Zeit nach der Zeit im Schutzraum zu entwickeln", erklärt Marc Brunsmann, Mitarbeiter im "Freiraum" sowie der Krisen- und Gewaltberatung. Auch danach steht der SKM für weitere Hilfe bereit im Netzwerk der Männerberatungsstellen www.echte-maenner-reden.de.
Die ersten Schutzwohnungen in NRW für Männer haben der SKM Düsseldorf und der SKM Köln im Juni 2020 eingerichtet. Das Land NRW fördert das Projekt mit 540.000 Euro. Ministerin Ina Scharrenbach freut sich, dass jetzt die Lücke im nördlichen Landesteil geschlossen werden kann. Die geplante Erweiterung in Warendorf scheitert aktuell noch am auch in Warendorf schwierigen Wohnungsmarkt. SKM-Geschäftsführer Thorsten Rahner hofft aber, bald fündig zu werden.
Ausgehend von einem ersten Beratungsangebot des SKM Münster hat die Caritas in der Diözese Münster das Netzwerk der Gewaltberatung kontinuierlich erweitert. Angeboten wird die Hilfe inzwischen in Bocholt, Hamm, Herten, Ibbenbüren, Warendorf und weiterhin von der Caritas Münster.
029-2022 (hgw) 8. März 2022